Schmerzdiagnostik:Grundvorrausetzung für eine adäquate Schmerztherapie ist eine ganzheitliche Schmerzdiagnostik. Hier gilt es herauszufinden, woher ihre Schmerzen kommen, welcher Art ihre Schmerzen sind, ob nozizeptiver oder neuropathischer Schmerz vorliegt.
Neben einer gezielten körperlichen Untersuchung wird Ihre „ganze Person“ mit Ihrer Geschichte erfasst, wozu auch berufliche und familiäre Faktoren sowie eventuell komplizierende Begleiterkrankungen zählen.
Erst eine exakte Schmerzdiagnose ermöglicht eine wirkungsvolle Therapie.
SCS (Spinal Cord Stimulation, Hinterstranstimulation)Implantierte Schmerzpumpen (IDD - Intrathecal Drug Delivery)
Seit der „gate controll theory“ von Wall und Mlzack 1965 fand die Neuromodulation Eingang in die Schmerztherapie. Basierend auf diesem Konzept, das später von der medizinischen Grundlagenforschung im Grunde bestätigt wurde, kann nun diese „Tür“ der Schmerzverarbeitung auf segmentaler Rückenmarksebene moduliert werden. Um bei der Allegorie der Tür zu bleiben, kann diese nun bei krankhaften chronischen Schmerzzuständen einerseits medikamentös (intrathekale Schmerzmittelgabe, Implantierte Schmerzpumpen) oder elektrisch (Rückenmarkstimulation, Hinterstrangstimulation, Neurostimulation, Spinal Cord Stimulation – SCS, PNFS, PNS) etwas zu gelehnt werden und damit in der Therapie diverser Schmerzzustände eingesetzt werden. Alle diese Therapieoptionen werden als Neuromodulation zusammengefasst.
Für welche Patienten ist die SCS geeignet?
Die SCS eignet sich für Patienten mit konservativ nicht ausreichend behandelbaren, vorwiegend neuropathischen Schmerzen:
• FBSS Failed-Back-Surgery-Syndrom (Rücken-Beinschmerz mit Radikulopathie)*
• CRPS I* (Complex Regional Pain Syndrome)
• CRPS II**
• Postzosterneuralgie**
• Diabetische Polyneuropathie**
• Phantom- und Stumpfschmerz**
• Überwiegender Kreuzschmerz**
• Ischämische Schmerzen (Angina Pectoris, PAVK)***
* S3 Leitlinie: Empfehlungsgrad B: Empfehlung zum Einsatz der SCS aufgrund der positiven Evidenzlage
** S3 Leitlinie: Empfehlungsgrad O: Empfehlung offen mangels hochwertiger Studien, positive Fallberichte liegen vor
*** S3 Leitline: Empfehlungsgrad A: Starke Empfehlung zum Einsatz der SCS
Für welche Patienten sind implantierte Schmerzpumpen geeignet?
Das Schmerzmittel wird hier über einen dünnen Katheter direkt an seinen Hauptwirkort, das Rückenmark über eine kleine, im Unterhautfettgewebe implantierte Pumpe abgegeben. Diese Pumpe muss etwa alle 2-3 Monate durch die Haut befüllt werden.
Der Vorteil dieser Form von medikamentöser Schmerztherapie liegt in ihrer grossen Wirksamkeit und Nebenwirkungsarmut (der Wirkstoff einer Tablette muss etwa 300 fach höher dosiert werden um die gleiche Wirkung zu erreichen)
Blockaden:
Dies ist ein sehr unspezifischer Ausdruck, der sehr unterschiedliche Behandlungsmethoden subsummiert. In der speziellen Schmerztherapie finden gezielte (röntgen- oder ultraschallgezielte) Blockaden von Nerven oder Gelenken im Wirbelsäulenbereich zur genauen Diagnostik (diagnostische Blockaden) oder Therapie (therapeutische Blockaden) Anwendung.
Zur ausführlicheren Information empfehle ich ein persönliches Gespräch mit mir.